Bei unseren WIP-Meetings kann jeder offen über seine Erfahrungen mit Psychiatrie, psychischer Erkrankung und dem Umgang mit dieser sprechen. Auch über das tägliche Leben tauschen wir uns aus.
Wie in jeder Selbsthilfegruppe bleiben alle Aussagen in der Gruppe, niemand darf etwas nach außen tragen.
Durch den Austausch wird das Selbstbewusstsein des Einzelnen gestärkt. Denn oft erleben wir von Krankheit Betroffenen, dass wir von Familie und Freunden nicht ernst genommen werden. Oder man wird an der Arbeitsstelle gemobbt usw. Wichtig ist uns herauszufinden, wie man am besten mit seiner Erkrankung umgehen kann. Dazu haben wir auch Fachliteratur erwerben können. Diese Bücher können Mitglieder der WIP kostenlos ausleihen.
Foto A. Müller
In der Sitzung am 11.11. wurde das Buch ” Irre Wir behandeln die Falschen Unser Problem sind die Normalen ” von Manfred Lütz besprochen. Der Autor, der selbst als Psychiater und Psychotherapeut arbeitet und viel Erfahrung mit psychisch kranken Menschen sammelte, bekam irgendwann in seiner Arbeit den Verdacht, ” dass er die Falschen behandelt “. In der Tat ist der Mensch ein seltsames Wesen, so führt der Psychiater aus, denn die meiste Zeit seines Lebens kümmert er sich darum, Defizite in seinem persönlichen Bereich auszugleichen. D.h. wir brauchen Kleidung, weil wir kein Fell wie die Tiere haben. Wir kochen uns Nahrung, weil wir nicht direkt alles aus der Natur essen können. Wir bauen uns Häuser, weil es uns draußen zu kalt ist. Darüber hinaus müssen wir ständig für unsere Kinder sorgen, die völlig auf uns angewiesen sind. Letztlich sind auch die alten Menschen pflegebedürftig.
Deshalb spricht Lütz von den normalen Wahnsinnigen und umgekehrt von den wahnsinnigen Normalen. Menschen in Film, TV und Massenmedien können sich den größten ” Blödsinn ” erlauben, werden beklatscht und auch noch dafür bezahlt. Andererseits werden Psychisch Kranke gerne schnell bei der kleinsten Auffälligkeit für krank erklärt.
War ein Mensch wie Franz von Assissi psychisch krank, weil er eine ” Stimme ” hörte, er solle eine Kirche bauen? Gut, er hat viel Gutes getan, er war kommunikativ und hat andere Menschen begeistert. Aber haben die Menschen mit psychischer Erkrankung nicht auch Ressourcen, die brach liegen, so der Autor. Wir müssen nur mal genauer hinschauen, ob der Humor meines Nächsten nicht auch etwas Positives ist.
In dem Selbsthilfetreffen der WIP am 14.10. informierten wir uns über die Patientenverfügung. Vielen Menschen mit psychischer Erkrankung ist nicht bekannt, dass eine Patientenverfügung auch im Bereich der Psychiatrie helfen kann. Dafür gibt es zwei verschiedene Formulare: Die Patientenverfügung (PatVerfü) und die Bochumer Willenserklärung (BoWill).
Der Patient muss die Verfügung ausfüllen, wenn er gesund und zurechnungsfähig ist. Das kann ein Hausarzt oder Psychiater bestätigen. Im Formular kann der Betroffene erklären, in welche Klinik er im Bedarfsfall eingewiesen werden will – und in welche nicht. Wichtig ist auch anzumerken, welche Medikamente bisher am Besten gewirkt haben – und welche ausgeschlossen werden. Der Patient kann einen oder mehrere Bevollmächtigte einsetzen, die dann aktiv werden, wenn der Patient schwer erkrankt ist und über sich selber nicht mehr bestimmen kann. Der Bevollmächtigte hat das Recht, die Wünsche seines Anbefohlenen gegenüber der Klinik durchzusetzen.
Am Samstag, 10.10.2015 fand unsere erste gemeinsame WIP-Gruppenfahrt nach Nürnberg statt. Wir waren zwar nur zu viert, dennoch war wir alle nachher einig: Es war ein schöner Tag mit viel Sonne. Andreas referierte kurz über die zwei wichtigsten Kirchen. Die Kaiserburg bot einen prächtigen Ausblick auf die Stadt. Im gediegenen Restaurant Posthorn konnten wir uns zum Schluss mit fränkischen Schmankerln stärken.
Der Vortrag von Herrn Professor Doktor Walther am Dienstag den 31.01.2017 bei den Würzburger Psychiatrie Erfahrenen hatte den Titel Wie gehe ich mit mir als psychisch krankem Menschen um?
Herr Professor Doktor Walther brachte den Begriff Selbstmitgefühl ins Spiel. Dieser hat seine Wurzeln im Buddhismus. Selbstmitgefühl ist eine “freundliche, wohlwollende, achtsame und mitfühlende Haltung sich selbst gegenüber, die auch schmerzhaften Seiten des Lebens nicht ausweicht” (Zitat Professor Doktor Walther). Sie ist somit nicht gleichzusetzen mit positivem Denken, welches im Gegensatz zum Selbstmitgefühl eine einseitige Angelegenheit ist, bei der als negativ empfundene Aspekte ausgeklammert werden.
Selbstmitgefühl ist eine Haltung, die einem mal besser mal schlechter gelingt und das gehört dazu. Sie ist wie ein Leuchtturm im weiten Meer, an dem man sich auch bei schwerem Wetter orientieren kann.
Selbstmitgefühl wird begleitet von der Selbstfürsorge. Zuerst geht es darum, alle eigenen Gefühle, die unangenehmen und die angenehmen gleichermaßen wahrzunehmen. Im nächsten Schritt macht man sich bewusst, dass es anderen Menschen genauso geht, dass man also mit diesen Gefühlen nicht alleine ist. Das Ganze gipfelt darin, freundlich mit sich umzugehen, ungeachtet dessen ob man Freude oder Leid. Das ist eine Haltung, die einem idealerweise als Kind von den Eltern entgegen gebracht wird. Wem es da an geeigneter Erfahrung fehlt, kann sich mit einem erdachten spirituellen Wesen, einem Filmhelden oder einem anderen geeigneten Idol helfen.
Immer wieder war die anwesende Gruppe Teil des Vortrages, indem Fragen gestellt und beantwortet wurden oder einzelnen Aspekte diskutiert wurden.
Empfohlenen weiterführende Literatur:
Die Teilnehmer und die WIP danken Herrn Professor Doktor Walther für den interessanten und hilfreichen Input.
Zu unserem gemeinsamen Abend mit Herrn Prof. Walther am 9.2.15 hatten sich mehr als 15 Personen eingefunden. Mit Hilfe eines Beamers waren an der hinteren Wand die Stichpunkte und Unterpunkte gut zu lesen.
Die erste Fragestellung lautete: Wie kann man sich damit abfinden, täglich Psychopharmaka nehmen zu müssen. Herr Walther führte aus, man solle als Betroffener immer den beabsichtigten Nutzen im Verhältnis zu den Einschränkungen abwägen. Der Nutzen sollte überwiegen. Ein Argument, das die Tabletteneinnahme mental erleichtert, ist einfach die Tatsache, dass ein Großteil der Bevölkerung auf Dauer Medikamente einnehmen muss. Auf jeden Fall sollte der Betroffene sich zu einer inneren Haltung des Akzeptierens durchringen – statt sich nur damit abzufinden. Viele Patienten wissen auch oft nicht, wie es ihnen ohne die so geringgeschätzten Medikamente gehen würde. Letztlich wird ein Nervenarzt oder Psychiater eher zur Zurückhaltung beim Absetzen neigen, um aus seiner die Gesundheit seines Anbefohlen nicht zu gefährden.
Zunächst ist es hilfreich, eine Klassifikation der einzelnen Psychopharmaka zu kennen:
– Antidepressiva – Antipsychotika ( Neuroleptika ) – Stimmungssitabilisierer – Anxiolytica/ Tranquilizer/ Hypnotica.
Für uns war erstaunlich, dass ca. 25 % der Patienten nicht auf Neuroleptika reagieren ( ” Non-Responder ” ) . Schon allein deswegen muss der Betroffene seinem Arzt ständig rückmeldetn wie seine Medikamente seiner Meinung nach wirken. Ein aufgeschlossener Nervenarzt bezieht seinen Patienten in Fragen der Dosierung, Medikamentenumstellung und Einnahmedauer mit ein. Jeder Arzt weiß – und der psychisch Erkrankte muss wissen, dass Psychopharmaka nicht abrupt abgesetzt werden dürfen. Der Hintergrund dafür kann damit erklärt werden: Nach längerer Medikamentennahme stellt sich ein neues Gleichgewicht im Körper ein, auch chemisch gesehen, das durch das Absetzen empfindlich gestört wird. Wenn reduziert werden soll, dann ganz langsam. Faustformel: Ausschleichen in 10 % Schritten auf 6 Wochen. Am besten mit dem Arzt vorher alles abwägen und einen Krisenplan erstellen. Hilfreich ist auch ein Tagesprotokoll, in dem der Patient ständig seine Befindlichkeit notiert.
Jeder kennt den Spruch: ” Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder befragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker…” Was aber kann man gegen die berüchtigten Spätfolgen tun? Nicht nur mit dem Arzt darüber sprechen – jeder Patient hat ein Recht auf vollständige und verständliche Aufklärung -, sondern gemeinsam überlegen und planen: Ist eine Dosisreduzierung oder ein Medikamentenwechsel machbar? Vielleicht ist eine Zeit ohne Psychopharmaka möglich. Eine Person des Vertrauens, die den Betroffen zum Arzt begleitet, kann unterstützend wirken. Und: sich auf einem Zettel alle Fragen und Wünsche notieren. Im Behandlungszimmer ist plötzlich alles ganz anders!
Viele psychisch kranke Menschen, die chronisch damit behaftet sind, fragen sich: Werde ich jemals wieder gesund? Kann ich irgendwann wieder – einigermaßen – normal leben? Fakt ist: Psychopharmaka heilen nicht, sondern reduzieren Symptome, ähnlich einem blutdrucksenkenden Mittel. Dennoch beweisen Studien ( Harding, Zubin, Strauss, 1987 ), dass der Prozentsatz der Patienten, die gut wiederhergestellt wurden, sehr hoch ist. Der Patient muss einerseits lernen, mit der Erkrankung zu leben. Er soll andere Betroffene kontaktieren, z.B. unsere Selbsthilfegruppe aufsuchen. Und es gibt aber noch andere psychosoziale Faktoren ( z.B. Besuch einer Werkstatt, Arbeitstherapie o.ä. – der Verfasser -.) Es besteht die Möglichkeit, therapeutische Gespräche in Beratungsstellen zu führen, oder z.B. die Selbsthilfe-Informations- und Beratungsstelle für Psychosebewältigung, Hessestr.10, 90443 Nürnberg ( selpst@web.de ) zu kontaktieren. Oder sich durch ein Buch schlau machen, das Herr Walther uns empfahl : N. Greve, M. Osterfeld, B. Diekmann, Umgang mit Psychopharmaka, Köln 2013.Die Würzburger Initiative Psychiatrie-Erfahrener war Herrn Prof. Walther sehr dankbar für den informativen und ausgedehnten Abend. Sicherlich war nicht alles neu, dennoch ist völlig klar: Ein solcher Abend ist ein großer Gewinn, die Zusammenhänge werden klarer und jeder Teilnehmer konnte eine gute Anregung mit nach Hause nehmen.
Psychiatrie:
Universitäts-Nervenklinik, Margarete-Höppel-Platz 1 ( ehem. Füchsleinstraße 15 ), mit 3 offenen Stationen, 1 Suchtstation, 1 Privat-station, 1 Station Verhaltenstherapie, Geschlossene Männer/Frauen, Tagesklinik und Wohngemeinschaften des Vereins “Regenbogen”, ambulante Poliklinik, Betreuer ( gemäß persönl. Budget – s.u.).
König-Ludwig-Haus, Zentrum für seelische Gesundheit (ZSG) mit geschlossener und offener Station ( dritte offene Station wird nach Möglichkeit geöffnet.).
BRK ( Bayerisches Rotes Kreuz ) mit Beratungsstelle, Frankfurterstraße, und dessen Freizeitgruppen, Tageszentrum, Henlestraße 2, Bistro an der Uni Wittelsbacherplatz, Café Perspektive am Waldfriedhof, Bistro am Friedrich-König-Gymnasium in der Friedrichstraße, betreutes Wohnen.
Erthal-Sozial-Werk ( ESW ) mit verschiedenen Werkstätten, Erthalstraße 3, und in Heidingsfeld, Verkaufsladen in der Erthalstraße, Bistro Universitätsklinik, Wohnheim, Parsevalstraße,
Beratungsstelle, Julius-Promenade 3, dazugehörige Wohngemeinschaften, Freizeitgruppen und täglicher Treff ” KommRum “, ebenso Julius-Promenade 3, „Ex-In“-Gruppe ( angeleiteter Erfahrungsaustausch.), auch Julius-Promenade 3.
Haus Michael, ( medizinisch-berufliche Rehabilitation), Berner Straße, Heuchelhof, Arbeitstherapie, Beschäftigungstherapie, Wohnheim.
Haus Gertrud, Langzeitwohnheim für psychisch erkrankte Personen,
Wohngruppe ” Kleinheim “, Wohngemeinschaften, Café „Restauration Stadt Kitzingen” – Bürgerhaus Pleich.
Agnes-Sapper-Haus, Übergangswohnheim, Huttenstraße, betreutes Wohnen, externe Arbeitstherapie, Weingartenstraße.
WIP, Würzburger Initiative Psychiatrie-Erfahrener, im „KommRum“, Julius-Promenade 3.
Lebenshilfe: stellt ehrenamtliche Helfer für häuslichen Bereich und Freizeitgestaltung zur Verfügung.
Das persönliche Budget, das beim Bezirk Unterfranken beantragt werden kann, ermöglicht spezielle Hilfeleistungen, die der Betroffene selbst bestimmen kann.
Krisendienst, Telefonischer Bereitschaftsdienst ( 0931 571717 ) , rund um die Uhr erreichbar, ebenso
Telefon-Seelsorge ( 0800 111 0 111 / 0800 111 0 222 ).
NEU: Ergänzende, unabhängige TeilhabeBeratung EUTB, z. B. in Würzburg: Integrations.Fachdienst, Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund, Selbstbestimmtes Leben Würzburg e.V., Blindeninstitut, Assiston. www.teilhabeberatung.de www.teilhabeberatung-wuerzburg.de.
Ansprechpartner sind Herr Stefan Scherg
Telefon: 0173 / 457 51 51
oder U.Beringer: 0175 / 7106625
email: WIP.Selbsthilfe-Wue (@) web.de
Wir sind eine eigenständige, vom SPDI unabhängige Selbsthilfegruppe.
Freundlicherweise dürfen wir uns in den Räumlichkeiten des SPDI, Julius-Promenade 3 (rechts hinter Hotel), erster Stock, treffen. Der Selbsthilfebeitrag von einem Euro ist auch hier zu entrichten.
Aktuell!
Am Mittwoch dem 08.03.2023
treffen wir uns
um 19:30 Uhr
im Komrum
Die nächsten Termine unserer WIP-Selbsthilfe -Treffen (Würzburger Initiative Psychiatrieerfahrene) entnehmt Ihr bitte unter Kontakt.
Termine für dieses Jahr bitte unter Kontakt schauen
Die Pläne zur Realisierung einer unahängigen pyschiatrischen Beschwerdestelle (upB) in Würzburg nehmen Gestalt an. Wir, die Würzburger Initiative Psychiatrieerfahrene, betreiben diese natürlich nicht, aber haben unsere Ideen bei der Planung eingebracht.
Endlich lässt uns auch Corona aufatmen. Wir freuen uns darauf uns wieder regelmässig zu treffen.
ist auch bei uns von Corona geprägt. Trotzdem stehen wir miteinander in Kontakt und treffen uns wann immer es die Situation erlaubt unter Enhaltung der geltendenen Sicherheitsmassnahmen.
Wir die WIP, die Initiative Würzburger Psychiatrierfahrene, treffen uns häufig zum Austausch. Gemeinsam machen wir auch einen Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber.
Unser Treffen im Neuen Jahr war gut besucht; neben dem festen Stamm kamen zwei neue Leute dazu, die wir persönlich schon kannten. Die Gespräche verliefen flüssig und auf hohem Niveau. Nicht nur die Eigenschaften und die Wirkungsweise von Psychopharmaka wurde diskutiert und in Frage gestellt. Wir versuchten, das Thema “Angst” etwas aufzusplitten, denn keine Angst ist komplett gleich mit einer anderen. Wichtig war, dass eine gute Atmosphäre herrschte, die von gegenseitigem Vertrauen und Offenheit geprägt war.
Wir wünschen uns weitere Treffen dieser Art und natürlich auch neue Gäste..
Bei kräftigem Sonnenschein haben wir sechs Stunden durchgestanden…..
Beim Gesundheitstag in Würzburg hatten wir unseren Stand vor dem Vier-Röhrenbrunnen aufbauen können. Sehr schnell kamen interessierte Menschen auf uns zu. Unsere Flyer wurden gerne angenommen, des Weiteren auch Info-Broschüren vom Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener.
Später, wie die Hitze unerträglich wurde, kam unsere Gruppenteilnehmerin Elke mit leckerem Proviant. Herr Holzinger, Mitarbeiter des Aktiv-Büros, versicherte sich, dass bei uns alles gut lief. Für uns war immer wieder erstaunlich, dass uns fremde Menschen sich “outen” oder offen von Schwierigkeiten mit kranken Angehörigen erzählten. Wir wiesen immer wieder darauf hin, dass wir die Möglichkeit der Selbsthilfe nutzen und weitertragen, da die psychiatrische Versorgung nicht mehr so optimal ist.
Ein Spiel – nicht nur für Kinder – und Süßigkeiten lockten so manchen Messebesucher an und sorgten für gute Stimmung. Das Plakat, vom Aktivbüro hergestellt, war ein Blickfang.
Am 7.7. konnten Stefan und Andreas die WIP mit einem Stand auf der Landesgartenschau vorstellen. Auf einem langgestreckten Sofa breiteten wir unsere Flyer und Info-Schriften aus. Uns gegenüber befanden sich Stellwände mit einer Ausstellung. Diese zeigten Bilder und Texte über Menschen, die “sich selber” helfen, in Krankheit, Alter oder mit Behinderung. Das Thema war mehr allgemein gehalten, während wir als Selbsthilfegruppe die selbst-organisierte Selbshilfe dargestellt haben. Wieder ergaben sich viele interessante Gespräche und auch Erfahrungen mit Menschen, die in Notsituationen Orientierung brauchten.
Am 14.4. nahm Andreas an einem speziellen Seminar für Selbsthilfegruppenmitglieder in der Villa Kunterbunt teil. Mit einer professionellen Supervisorin konnten die Teilnehmer über Gruppenprozesse und Interaktion reflektieren.
Im Selbsthilfehaus Scanzonistr. 4 veranstaltete am 27.9.das Aktivbüro ein Herbstfest für alle, die in Selbsthilfegruppen organisiert sind. Mehrere Gruppenmitglieder genossen die entspannte Atmosphäre.
Das Aktivbüro freut sich über jeden Teilnehmer in Seminaren und Events.
Zum zweiten Mal war unsere Selbsthilfegruppe WIP auf der Mainfranken-Messe vertreten. Am ersten Samstag waren wir zu dritt, am nächsten Samstag zu viert.
Dadurch konnten wir uns gut gegenseitig abwechseln. Denn beim Flyer-Verteilen und Gespräche-Führen war man ganz schön eingespannt.
Aber die Sache hat sich gelohnt. Zunächst mal hat Herr Holzinger vom Aktiv-Büro alles bestens organisiert. Wir wurden reichlich mit Getränken versorgt und konnten uns unseren Kaffee kochen. Dann bemerkten wir deutlich, dass Menschen mit psychischen Problemen sich oft alleingelassen fühlen. Auch einige ” Profis ” waren an unserer Arbeit interessiert.
Neben unserem Stand war an beiden Nachmittagen eine andere Selbsthilfegruppe. Schnell ergab sich ein netter Kontakt und es gab einige Berührungs- und Überschneidungspunkte.
So konnten wir am Abend des zweiten Samstags eine positive Bilanz ziehen. Denn am Stand auf solch einer großen Messe ” ins kalte Wasser zu springen ” und unsere gemeinsame Sache bekannt zu machen, dieser Herausforderung haben wir uns – wie wir finden – gut gestellt.
Gruppentreffen einmal anders
Im August kamen nur vier feste Gruppenmitglieder – und wir dachten, es ergibt sich kein gutes Gespräch. Weit gefehlt, denn so hatte jeder die Möglichkeit, sich frei über eigene Angelegenheiten und Probleme zu äußern – wie es in einer großen Gruppe nicht geht. Wir haben uns sehr gefreut, denn es entstand eine sehr vertraute Atmosphäre. Das ist ja auch ein Ziel unserer Treffen.
Am 18.6. fand der Gesundheitstag in der Innenstadt Würzburgs statt. Das Aktiv-Büro des Sozialamtes lud unter der Federführung von Herrn Holzinger ein, und über 100 Gruppierungen und auch Geschäfte machten mit. Die WIP war mit einem großen Tisch in der Nähe der Augustiner-Kirche vertreten. Es war erstaunlich, wie sehr Menschen, Betroffene und Angehörige interessiert waren und ihre Sorgen mit uns teilten. Viele Kinder freuten sich auch über die Süßigkeiten, die wir verteilten. Trotz zweier heftiger Regengüsse ein voller Erfolg.
Im Mai wurde das alternative Behandlungskonzept der Soteria in Bern vorgestellt. Der Gründer Luc Ciompi und andere ähnlich motivierte Mitarbeiter erkannten, dass die Atmosphäre in psychiatrischen Häusern oft den Bedürfnissen des Patienten wenig entgegenkommt. Durch eine großzügige Spende eines Geschäftsmanns konnte 1982 eine ehemalige Villa in Bern ( Schweiz ) gekauft werden, die als Hotel Garni eingerichtet war.
Das Konzept sah und sieht vor: Kleines überschaubares Behandlungsmilieu. Engmaschige 1:1-Betreuung am Anfang der Behandlung in einem separaten Raum ( ” Weiches Zimmer ” ). Medikamentenvergabe nur nach eingehender Absprache mit Patienten, bei offensichtlicher Destabilisierung oder Selbstgefährdung. Der Gedanke, der dahinter steht, ist folgender: Ein äußere Situation, die den Patienten entspannt und entkrampft, verändert auch in dessen Hirnstoffwechsel etwas. Darüberhinaus: Der Patient soll und darf seine Psychose durchleben, da sie Teil seines Lebens ist. Klar ist, ein solches Behandlungskonzept kann und soll herkömmliche Psychiatrie nicht ersetzen, aber manchen Patienten eine Möglichkeit bieten, sich seinem Phänomen ” psychisch krank oder psychotisch ” anders zu stellen. Soteria-Stationen gibt es seit 1999 auch in Deutschland.
Auch unser gemütliches Beisammensein im März war ein voller Erfolg. Nicht nur, dass 10 Betroffene sich eingefunden haben. Fast jeder steuerte etwas zum Essen oder Trinken bei; und so saßen wir entspannt bis 9 Uhr im großen Gruppenraum und unterhielten uns. Wertvoll für die Gruppe
Das WIP-Treffen im Februar stand unter dem Thema ” Spiritualität “. Referent Andreas erklärte zunächst den Begriff und stellte Grundzüge der Weltreligionen. Nach einer kurzen Erläuterung über den viel benutzten Ausdruck “Esoterik” hatte jeder der 6 Teilnehmer die Möglichkeit, etwas von seinem persönlichen Zugang zum Thema zu berichten.
Am 13. Januar fand unsere erste Sitzung statt, in der Andreas Müller über Psychopharmaka und Nebenwirkungen referierte. Zunächst, so führte Andreas aus, seien 3 Klassen von Mitteln, die die Psyche beeinflussen, zu unterscheiden: ärztlich verschriebene Psychopharmaka, legale Genussdrogen (früher ” Genussmittel “), nämlich Kaffee, Alkohol und Tabak, und illegale ” harte ” Drogen, wie Haschisch, Marihuana oder chemische, wie Extasy.
In ihrer Wirkung sind diese Hilfsmittel auch unterschieden, sie dämpfen, putschen oder evozieren halluzinogene Zustände. Bei den Psychopharmaka kann man unterscheiden zwischen Tranquilizer, die Angst lösen und dämpfen. Sodann Schlafmittel, auf Kräuterbasis oder chemisch, wie Betadorm oder Zopiklon. Die breite Masse bilden die Neuroleptika, die generell bei Psychosen angezeigt sind. Mittlerweile gibt es neben den ” klassischen ” Produkten wie Haldol und Fluanxol auch die sogenannten atypischen Mittel, die weniger Nebenwirkungen haben sollen. Als Phasenmedikamente werden die Lithiumsalze und die Antiepileptika bezeichnet. Lithium ist wesentlich harmloser als ein typisches Neuroleptikum, auch der Ruf der Antiepileptika ist viel besser. Ihre Eigenschaft, manisch-depressive Verläufe auszugleichen, ist nachgewiesen. Antidepressiva wirken teilweise dämpfend, (um den Schlaf zu fördern und die Gedanken zur Ruhe zu bringen), teils putschend, (um die Stimmung zu heben und den Antrieb zu fördern).
Den Beipackzettel liest niemand gern…
Die Entwicklung der Psychopharmaka begann eigentlich erst in den 50er Jahre. Haldol wurde 1957 von Paul Jansen in den Niederlanden synthetisiert. Im 19. Jahrhundert setzten Ärzte Lithium erfolgreich ein, obwohl die Wirkungsweise nicht richtig erklärbar war. Dämpfende, sedierende Mittel wurden schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhundert verwendet. Obwohl man recht früh die starken Nebenwirkungen der Psychopharmaka erkannte – manche Präparate durften erst nach langer Zeit produziert und verwendet werden – , lagen die Vorzüge dieser Medikamente klar auf der Hand: Die Verweildauer in den Heilanstalten verkürzte sich von mehreren Jahren auf wenige Monate. Die Krankenhäuser, die teilweise an die 1000 Betten hatten, waren nicht mehr so stark ausgelastet.
Zum Schluss konnte jeder Teilnehmer des WIP-Treffens von seinen Erfahrungen mit seinem Mittel berichten. Erstaunlich war, dass relativ wenig über Nebenwirkungen geklagt wurde. Im Referat erwähnte Andreas die möglichen Nebenwirkungen von zum Beispiel: Haloperidol – Bewegungsunruhe, Krämpfe, Zittern. Seroquel – Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gewichtzunahme. Valproat – Veränderung des Blutbilds, Verwirrtheit. Es ist klar, dass nicht jeder Patient die gleichen Störungen erlebt, aber die wenigen Ausführungen über die sogenannten Beipackzettel erschrecken. Für uns war es bereichernd, eine Übersicht über die verschiedenen Medikament und einen Einblick in die Geschichte bekommen zu haben.
Wir – die “WIP” – Würzburger Initiative Pschiatrieerfahren – sind Menschen, die irgendwann in ihrem Leben mit Psychiatrie in Kontakt kamen.
Gemäß dem Grundsatz ” Gemeinsam sind wir stark “, treffen wir uns.
Wir freuen uns, wenn neue Menschen zu uns kommen. Einen kleinen Einblick in unser Gruppenleben, das vorrangig aus gemeinsamen Gesprächen besteht, bietet diese Seite.
Würzburg, von der Uni-Nervenklinik aus gesehen
Unsere WIP-Treffen sind normalerweise immer am 2. und 4. Mittwoch im Monat,
jeweils um 19:30 Uhr
den nächsten Termin findet Ihr unter Kontakt
Wir sind eine eigenständige, vom SPDI unabhängige Selbsthilfegruppe.
Freundlicherweise dürfen wir uns in den Räumlichkeiten des SPDI, Julius-Promenade 3 (rechts hinter Hotel), erster Stock, treffen. Der Selbsthilfebeitrag von einem Euro ist auch hier zu entrichten.
Die Termine findet Ihr gewöhnlich unter Kontakt. Gerne vorher kurz anrufen, denn es kann sein, dass mal ein Treffen ausfällt.
Letztendlich geht es auch um die Frage: ” Wie kann ich wieder gesund werden?”. Genesung ist immer möglich.
Wir träumen von Gesundheit… und anderem
warum sollen Träume nicht wahr werden?
Telefon: Stefan Scherg 0173 4575151
Anschrift: Jochen Emmerling, Hauptstrasse 21, 97228 Rottendorf
email: WIP.Selbsthilfe-Wue@web.de
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